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Policy Brief

Schriftliche Stellungnahme für die Anhörung des Haushalts- und Finanzausschusses des Landtags NRW am 4. Oktober 2018: Die "schwarze Null" ist keine Strategie

The government of North Rhine-Westphalia has made the "schwarze Null" ("black zero" i.e. a balanced budget) the guiding principle of its fiscal policy. Both this and next year there are no plans for new debt. In 2019 debt repayments are to exceed new credits by € 30 million. The favourable cyclical position allows for a simultaneous increase of investment. The government's policies are focused on the objective of meeting a balanced budget in the short term without taking the effect of the cycle on the budget into account. It still has no strategy for the case of a downturn and pays insufficient attention to the ongoing lack of funding for North Rhine-Westphalia - both at the state and at the municipal level -, which can only be overcome with the federal government's support. The government of North Rhine-Westphalia should put its full weight behind this demand. The federal government must take responsibility for past failures to provide sufficient funding by helping municipalities burdened with particularly high short-term liquidity credits to reduce their debt burden. Further it should provide additional and targeted relief from municipalities' social spending. When it comes to federal government support for municipal investment, the government of North Rhine-Westphalia should insist, that a reduction of regional disparities should be a key objective.

Die Landesregierung hat die "schwarze Null" zur Leitlinie der Finanzpolitik erklärt. Sowohl im laufenden Jahr wie auch 2019 soll es zu keiner weiteren Netto-Kreditaufnahme kommen. 2019 sollen die Tilgungen die Kreditaufnahme um 30 Millionen Euro übersteigen. Die aktuell günstige Konjunkturlage erlaubt gleichzeitig auch die Ausweitung von Investitionen. Die Politik der Landesregierung ist dabei sehr kurzfristig auf das Ziel der schwarzen Null ausgerichtet, ohne die Rolle der Konjunktur für den Landeshaushalt in den Blick zu nehmen. Sie hat noch keine Strategie für den Fall eines Abschwungs und setzt sich nicht ausreichend mit der Problematik einer nach wie vor deutlichen Unterfinanzierung des Landes NRW - auf der Landes- wie der Gemeindeebene - auseinander. Um diese zu überwinden ist weitere Unterstützung des Bundes notwendig. Diese muss das Land mit Nachdruck einfordern. Der Bund sollte für seine Verletzung des Konnexitätsprinzips in der Vergangenheit die Verantwortung übernehmen, indem er sich an einer Entschuldung der von Kassenkrediten besonders belasteten Kommunen beteiligt und diese noch stärker und zielgerichtet bei den Sozialausgaben entlastet. Bei der Investitionsförderung des Bundes sollte die Landesregierung darauf drängen, dass die Verringerung von regionalen Disparitäten das Ziel sein sollte.

Quelle

Rietzler, Katja: Die "schwarze Null" ist keine Strategie
IMK Policy Brief, Düsseldorf, 9 Seiten

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