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Report

Analyse der neuesten, revidierten Eurostat-Daten zur Arbeitskostenentwicklung in der EU für 2013 und das erste Halbjahr 2014: Deutschlands Lohn- und Arbeitskostenentwicklung wieder zu schwach

Based on data from Eurostat the Macroeconomic Policy Institute (IMK) regularly analyses the development of labour costs and unit labour costs in Europe. This report presents labour cost trends in the private sector, and disaggregated for private services and manufacturing industry, for a selection of European countries, the Euro Area and the European Union. Furthermore, labour cost trends in public services are presented. In addition, allowing for labour productivity, the development of unit labour costs in Europe is analysed.

In 2012 the hourly labour cost in the German private sector averaged 31.3 euro. Just like in the previous year, the German economy is in eighth position in the ranking of EU countries. With an annual rate of change of 1.4% the rise in labour costs in the German private sector was weak and only slightly above the European average. After a strong increase in 2012, German labour costs in private services, which averaged 28.7 Euro in 2013, grew at a slower rate than the European average and significantly slower than in manufacturing. Yet hourly labour costs in private services are already around one fifth lower than in manufacturing industry.

In recent years the so called European crisis countries decreased their labour and unit labour costs so much that in the medium run they are compatible with the ECB's inflation target of slightly below 2% per annum. However, wages in Germany need to increase by more than 3 % per annum for an extended period to support the ongoing economic adjustment processes in these countries and to counter the risk of deflation in the Eurozone.

Das IMK analysiert regelmäßig mittels Daten von Eurostat die Entwicklung der Arbeitskosten und der Lohnstückkosten in Europa. In dieser aktuellen Auswertung wird zunächst die Entwicklung der Arbeitskosten in der Privatwirtschaft, dem privaten Dienstleistungssektor und dem Verarbeitenden Gewerbe in wichtigen europäischen Ländern, dem Euroraum und der Europäischen Union als Ganzes dargestellt. Zudem wird die Entwicklung der Arbeitskosten im öffentlichen Dienstleistungssektor aufgezeigt. Im Anschluss daran wird - unter Berücksichtigung der Arbeitsproduktivität - die Entwicklung der Lohnstückkosten untersucht.

Im Jahr 2013 kostete in Deutschland eine Arbeitsstunde in der Privatwirtschaft 31,3 Euro. Wie im Vorjahr belegt Deutschland damit im europäischen Länderranking den achten Platz. Mit einer Veränderungsrate von 1,4% war die Arbeitskostenentwicklung 2013 schwach und lag nur knapp über dem europäischen Durchschnitt. Nach einem starken Anstieg im Jahr 2012 waren die deutschen Arbeitskosten im privaten Dienstleistungssektor in Höhe von 28,7 Euro 2013 wieder unterdurchschnittlich gestiegen und auch deutlich schwächer als im Verarbeitenden Gewerbe. Dabei liegen sie schon um rund ein Fünftel unterhalb der Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe.

Die Krisenländer haben ihre Arbeits- und Lohnstückkosten in den letzten Jahren teilweise in dramatischer Weise bereits soweit nach unten korrigiert, dass sie mit der Zielinflationsrate der EZB von mittelfristig knapp 2 % kompatibel sind. Dagegen müssten die Löhne in Deutschland über mehrere Jahre hinweg um mehr als 3 % zulegen, um so den Anpassungsprozess der Krisenländer zu unterstützen und Deflationsgefahren im Euroraum zu begegnen.

Quelle

Herzog-Stein, Alexander; Stein, Ulrike; Zwiener, Rudolf: Deutschlands Lohn- und Arbeitskostenentwicklung wieder zu schwach
IMK Report, Düsseldorf, 25 Seiten

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