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3. IMK- Workshop "Plurale Ökonomik"

Veranstalter: IMK
Ort: Düsseldorf, Hans-Böckler-Stiftung
vom: 07.06.2018
bis: 09.06.2018
Der 3. IMK-Workshop "Plurale Ökonomik" bot interessierten StudentInnen und jungen ForscherInnen die Möglichkeit, Einblicke in verschiedene ökonomische Theorien und Methoden zu erlangen und gemeinsam über ein neues Curriculum in der ökonomischen Ausbildung zu diskutieren.

Veranstaltungsprogramm (pdf)

Die Veranstaltung umfasste neben Vorträgen und Podiumsdiskussionen Workshops zu folgenden Themen:
• „Philosophie der Ökonomik“ - Jun. Prof. Svenja Flechtner (Universität Siegen)
• „Politische Ökonomik“ - Dr. Nikolaus Kowall, (HTW Berlin)
• „Verhaltensökonomik/Makroökonomik“ - Paola D’Orazio, PhD, (Ruhr Universität Bochum)

Präsentation Projekte „Plurale Ökonomik“

Nach einleitenden Worten von Norbert Kluge, präsentierte Daniel Obst (Netzwerk Plurale Ökonomik) das Projekt Exploring Economics. Es handelt sich hierbei um ein Projekt des Netzwerks Plurale Ökonomik, das aus rund 30 Gruppen und weiteren engagierten Personen in Deutschland, Österreich und der Schweiz besteht. Ziel von Exploring Economics ist es, die Diversität der ökonomischen Ansätze zu systematisieren und dadurch die ökonomische Lehre zu bereichern und Selbstkritik, Reflexion und Offenheit in der Ökonomik zu fördern.

Im Anschluss präsentierte Janina Urban (Netzwerk Plurale Ökonomik & FGW) die vom Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung (FGW) begleiteten Forschungsprojekte zum „Neuen ökonomischen Denken“ vor. Präsentiert wurden erste Ergebnisse des Forschungsprojekts „Netzwerke, Paradigmen, Attitüden – der deutsche Sonderweg im Fokus“, das die paradigmatische und thematische Ausrichtung der VWL u.a. anhand von Publikationen in wissenschaftlichen Journalen auswertet. Weitere erste Ergebnisse der umfragebasierten Projekte „Neues ökonomisches Denken in der Doktorandenausbildung“, sowie „Was denken zukünftige Ökonom_innen?“ wurden vorgestellt. Ebenfalls Teil des Vortrages waren Projekte zum Pluralismus in ökonomischen Lehr-Lernmaterialien wie die Online Lehr-Lernplattform exploring-econonomics.org, umgesetzt vom Netzwerk Plurale Ökonomik, eine Lehrbuchanalyse u.a. von Helge Peukert, Universität Siegen, sowie eine computer-basierte Aufbereitung makroökonomischer Kontroversen u.a. von Achim Truger, HWR Berlin.
Hannes Bohne (Netzwerk Plurale Ökonomik & Cusanus Hochschule) stellte zum Abschluss die Ergebnisse der qualitativen Teilstudie des gleichnamigen Forschungsprojektes „Wie denken zukünftige Ökonom_innen?“ vor. Die zentrale Frage der Studie lautet „Wie erleben Studierende der Volkswirtschaftslehre ihr Studium?“

Podiumsdiskussion zur Pluralismus-Debatte

Nach der Vorstellung der Projekte auf dem Gebiet der Pluralen Ökonomik, diskutierten Prof. Rüdiger Bachmann (University of Notre Dame, USA), Jun. Prof. Svenja Flechtner (Universität Siegen), Prof. Torsten Niechoj (Hochschule Rhein-Waal), Janina Urban (Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung, FGW), moderiert von Dr. Sebastian Gechert (Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung, IMK) zum Thema: „Die Pluralismus-Debatte – Was wurde erreicht? Wie geht es weiter?(pdf)“.

Workshops

Die Teilnehmenden konnten während der Veranstaltung aus parallelen Workshops wählen. Die jeweils zweitägigen interaktiven Veranstaltungen zu neuen und alternativen Ansätzen in der Ökonomik wurden von ExpertInnen auf ihrem Gebiet durchgeführt. Die Folgenden Workshops standen zur Wahl:

Es folgt eine kurze Foto-Dokumentation der Workshops und der Ergebnisse:

Ergebnisse und Bilder der Workshops auf Flickr

Open Space – Vorträge und Diskussion: „Plurale Ökonomik“

Am Freitag hatten die Teilnehmenden neben den Workshops die Gelegenheit drei Open Spaces zu besuchen:

Julia Schmid vom Netzwerk Plurale Ökonomik stelle die Kampagne 10 Years after the Crash vor, die auf Missstände in der Ökonomik aufmerksam machen soll. Nach einem Aufruf von Promoting Economic Pluralism (PEP) wurden weltweit zahlreiche Events zu dem Thema organisiert.

  • „Wirtschaftspolitische Kontroversen interaktiv verstehen“ Alessandro Bramucci (HWR Berlin) & Franz Prante (HWR Berlin)

Alessandro Bramucci (HWR Berlin) & Franz Prante (HWR Berlin) präsentierten in dem zweiten Open Space ihr Projekt „Modelltheoretische Grundlagen wirtschaftspolitischer Kontroversen“ vor. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Online-Lehrbuch für Makroökonomik mit integriertem Modellsimulator. Konkurrierende ökonomische Theorien und deren wirtschaftspolitische Empfehlungen werden darin kontrovers aufbereitet. Die Zuordnung verschiedener theoretischer und wirtschaftspolitischer Konzepte zu unterschiedlichen Theorieschulen soll dem Leser einen Überblick über konkurrierende makroökonomische Paradigmen verschaffen. Beginnend mit einfachen makroökonomischen Modellen, die nach und nach erweitert werden, sollen die modelltheoretischen Grundlagen wirtschaftspolitischer Diskussionen greifbar gemacht werden. In dem Modellsimulator kann der Nutzer die Rolle der Wirtschaftspolitik übernehmen und Entscheidungen treffen über Geld-, Fiskal- und Lohnpolitik. Weitere Informationen zum Lehrbuch folgen im April 2019.

Die Initiative, die assoziierte Gruppe des Netzwerks Plurale Ökonomik ist, hat sich im Frühjahr 2016 an der Leuphana Universität Lüneburg gegründet. Neben regelmäßigen „kritischen Tutorien“ und einer Ringvorlesung, stehen wir im engen Austausch mit dem Institut für Volkswirtschaftslehre.
Im Sommersemester 2017 ist in Kooperation mit dem Seminar „orthodoxe und heterodoxe ökonomische Theorien“ bei Prof. Dr. Huth ein Reader entstanden, der die Ergebnisse des Seminars festgehalten hat. Auf Basis dessen, kam es in der letzten Seminarsitzung zu einer Diskussion fast mit dem gesamten Institut. Einige Vorschläge zur Lehrplanveränderung, die Teil des Readers sind, wurden bereits anfänglich umgesetzt. Um unsere Forderungen zu konkretisieren entsteht derzeit ein Positionspapier, in dem dezidiert auf Lüneburger Gegebenheiten eingegangen wird. Dabei wird der Status quo analysiert, kritisiert und konstruktive Vorschläge zur Verbesserung des Lehrangebots unterbreitet. Ziel des Workshops war es, Vorschläge und Überlegungen der Teilnehmer*innen mit in den Entstehungsprozeß des Positionspapieres mit einzubeziehen.

Keynote und Podiumsdiskussion zu Rechspopulismus

Jérémie Gagné (policy matters - Gesellschaft für Politikforschung und Politikberatung) und Prof. Thomas Ferguson (Institute for New Economic Thinking) diskutierten nach kurzen Impulsvorträgen unter Moderation von Dr. Veronika Dehnen (Hans-Böckler-Stiftung) über "The rise of populism in germany and the US - a real threat to democracy?".
 

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