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Report

Ein gespaltenes Jahrzehnt geht zu Ende - enorme Herausforderungen warten: Arbeits- und Lohnstückkostenentwicklung

Nach einem Jahrzehnt der sehr schwachen Lohnentwicklung in den 2000er Jahren, waren die 2010er Jahre ein Jahrzehnt in dem sich die Arbeits- und Lohnstückkostenentwicklung in Deutschland normalisiert hat. Die dynamischere Lohnentwicklung und das annähernde Ausschöpfen des gesamtwirtschaftlichen Verteilungsspielraums hat zu einer stärkeren Binnennachfrage beigetragen und infolge dessen zu einer ausbalancierteren wirtschaftlichen Entwicklung. Für Europa war es ein schwieriges Jahrzehnt. Die Krisenländer mussten den Anpassungsprozess zum Abbau der internen Ungleichgewichte alleine tragen. Der hohe Anstieg der deutschen Lohnstückkosten in Höhe von 3,2 % im Jahr 2019 war ein wichtiger Beitrag dazu, dass der Euroraum als Ganzes erstmals seit 2012 wieder eine stabilitätskonforme Entwicklung hatte. Eine Erosion oder Gefährdung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen ist trotz der zuletzt starken Lohnanstiege nicht auszumachen. Im Hinblick auf die globale Wirtschaftskrise infolge der Covid-19-Pandemie ist Deutschland durch die gute wirtschaftliche Entwicklung der 2010er Jahre gut gerüstet diese Krise zu meistern. Wie auch schon in der letzten großen Krise versucht Deutschland auch dieses Mal durch Instrumente der internen Flexibilität und insbesondere der großflächigen Nutzung von Kurzarbeit Beschäftigung im breiten Maß zu sichern und die Volkswirtschaft zu stabilisieren, während die Arbeits- und Lohnstückkosten nur temporär stark steigen werden.

Quelle

Herzog-Stein, Alexander; Nüß, Patrick; Stein, Ulrike; Albu, Nora: Arbeits- und Lohnstückkostenentwicklung
IMK Report, Düsseldorf, 24 Seiten

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