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Studies

Hemmnis strukturellen Wandels oder konjunkturelle Brücke für Beschäftigung?: Kurzarbeit als Flexibilisierungsinstrument

This analysis deals with the German Short-Time-Compensation-Programme (STC) as a tool of internal numerical flexibility. Investigating the institutional framework and the literature, the latter promotes that there are a lot of arguments supporting STC, for example the reduction of search and initial training costs. However, there is disagreement concerning the maximum duration and the compensation of social insurance contributions, since critics argue that STC supports the conservation of existing economic structures and hinders creative destruction. STC shows a counter-cyclical behaviour. Particularla the German manufacturing sector was concerned by the last crisis. STC made unit labour costs rise due to a degressive decline of labour costs but is not responsible for the decrease of labour productivity. Since the average stoppage develops pro-cyclical, the thesis of a harm of structural change can be rejected because most of the STC-using firms seem to be fundamentally competitive. Using VAR-models this analysis gives empirical evidence that STC is not as persistent as unemployment and fullfills a bridging function safeguarding jobs. Besides, private consumption is stabilised in the medium-run.

Die vorliegende Arbeit befasst sich detailliert mit dem Flexibilisierungsinstrument Kurzarbeit. Dazu wird die institutionelle Entwicklung und der Stand der wissenschaftlichen Forschung ausführlich vorgestellt. Ökonomisch finden sich viele Argumente pro Kurzarbeit, wie bspw. die Senkung von Such- und Einarbeitungskosten. Bei der Frage nach der konkreten Ausgestaltung - Dauer, Zuschüsse zu Sozialabgaben usw. - gehen die Meinungen auseinander, da der Kurzarbeit eine Tendenz zur Strukturkonservierung vorgeworfen wird. Im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung war dies insbesondere aus (sozial-) politischen Gründen sogar bewusst gewollt. Konjunkturell entwickelt sich die Kurzarbeit antizyklisch. Besonders betroffen in der aktuellen Krise war das verarbeitende Gewerbe. An steigenden Lohnstückkosten hat Kurzarbeit durch Remanenzkosten sicherlich einen Anteil; der Arbeitsproduktivitätsrückgang ist jedoch dadurch nicht zu erklären. Die ökonometrisch signifikante prozyklische Entwicklung der Ausfallzeiten spricht in ihrer Interpretation gegen die These der Strukturkonservierung und für eine Mehrheit an fundamental wettbewerbsfähigen Unternehmen. Untersuchungen mit VAR-Modellen geben empirische Evidenz, dass Kurzarbeit gegenüber Arbeitlosigkeit keine Persistenz aufweist, ihre Brückenfunktion erfüllt und den Konsum mittelfristig stützt.

Quelle

Will, Henner (2010): Kurzarbeit als Flexibilisierungsinstrument - Hemmnis strukturellen Wandels oder konjunkturelle Brücke für Beschäftigung?
IMK Study Nr. 5/2010, Düsseldorf, 90 Seiten

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