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Report

Ein gefährlicher Irrweg für den Euroraum: Schuldenschnitt für Griechenland

Many are in favor of a restructuring of Greek public debt. It seems that the measures taken so far were not successful. Furthermore, it is considered unjust that private creditors do not share the costs. In order to assess what measures are actually adequate, the report gives an overview of Greece`s current economic situation and discusses policies to overcome the debt crisis, which is a current account crisis too. The report shows that the succession of rescue packages and the harsh austerity policies have not succeeded in stabilizing or reducing Greece`s debt-to-GDP ratio. A debt restructuring, however, would be even more dangerous. A straight haircut would burden the Greek economy, and especially its banking system, and would cast doubt on the future of the euro area. A softer debt restructuring, e.g. in the form of an extension of debt maturities, would not take the load off Greece either. Every kind of debt restructuring would increase risk perception for all government bonds in the euro area. But above all, the danger arises that investors would sell large amounts of government bonds of other European countries that are in dire straits right now, and thus increase the likelihood of further debt restructuring. Therefore, the report proposes an alternative program. This program aims at stabilizing interest rates at a level that allows the Greek government to consolidate its budget effectively; it avoids a haircut and gives Greece enough leeway to grow out of its problems.

Die Stimmen für eine Umschuldung der griechischen Staatsschulden mehren sich. Die bisherigen Maßnahmen haben in den Augen vieler keinen Erfolg gebracht, zudem wird es als ungerecht angesehen,dass private Gläubiger nicht an den Schuldenlasten beteiligt werden. Um bewerten zu können, welcheMaßnahmen tatsächlich sinnvoll sind, soll im Folgenden eine Bestandsaufnahme der aktuellen wirtschaftlichen Lage Griechenlands vorgenommen werden. Daran anschließend werden Maßnahmen zur Überwindung der Schuldenkrise, die auch eine Leistungsbilanzkrise ist, erörtert. Im Ergebnis zeigt sich, dass die gegenwärtig praktizierte Strategie sukzessiver Hilfsprogramme in Kombination mit Austeritätsauflagen nicht zum Ziel einer Stabilisierung oder gar Reduzierung der Schuldenstandsquote führt. Noch gefährlicher als eine harte Konsolidierung wäre aber jede Form einer Umschuldung. Ein pauschaler Haircut würde die griechische Wirtschaft stark belasten und die Existenz des Euroraums in Frage stellen. Eine sanftere Form des Schuldenschnitts wie die Verlängerung der Rückzahlungsfristenbis hin zum freiwilligen Verzicht privater Gläubiger würde keine reale Entlastung bringen. In jedem Falle würde die Investition in alle Staatsanleihen des Euroraums mit höheren Risiken behaftet sein. Vor allemaber bestünde die Gefahr, dass die Anleger die Anleihen aller Krisenländer in massiver Weise abstoßenund so weitere Schuldenschnitte herausfordern. Daher wird im Folgenden ein Alternativprogramm vorgestellt, in dem es vor allem darum geht, die Zinsen auf einem Niveau zu halten, dass dem Staat dienötige Konsolidierung erlaubt, einen Schuldenschnitt verhindert und der griechischen Wirtschaft Spielraum für Wachstum lässt.

Quelle

Horn, Gustav A.; Lindner, Fabian; Niechoj, Torsten: Schuldenschnitt für Griechenland
IMK Report, Düsseldorf, 18 Seiten

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