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Report

: Voraussetzungen einer erfolgreichen Konsolidierung Griechenlands

Geece currently depends on financial assistance from the EU and the IMF. The assistance is tied to strict consolidation measures which are monitored by the EU Commission, the ECB and IMF (troika). Up to now, Greece has received 65 billion euros in loans. In order to receive further credit tranches, the Greek government must consolidate its budget by the year 2014 by a total of € 52.1 billion. This represents about one quarter of Greece's 2009 GDP. In 2010, the government implemented consolidation measures of € 18 billion or 7.7% of GDP. Despite this harsh consolidation, Greece misses one deficit target after another. This is, however, not due to a lack of consolidation efforts by the government, but rather due to the fact that the troika significantly underestimated the negative impact of austerity measures on growth: The Greek economy is in its third year of a severe recession and there is no end in sight. Is Greece thus insolvent? This report shows that this is not the case. The simulations in this report indicate that it would be possible under plausible assumptions on long-term interest rates and growth to consolidate the Greek budget in a growth-friendly way. If the deficit reduction demanded by troika were less severe and if the consolidation measures were staggered, the Greek debt ratio could already begin to fall in 2017 and in 2030 drop to below 120%. If Greek growth were further supported by investment programs and more expansionary economic policies in the other euro area countries, the debt ratio could fall below 80% by 2030.

Derzeit ist Griechenland von öffentlichen Rettungspaketen der EU und des IWF abhängig, welche an harte Konsolidierungsauflagen gebunden sind, die von der Troika aus EU-Kommission, EZB und IWF überwacht werden. Bis jetzt sind Griechenland Kredite im Volumen von 65 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt worden. Damit die weiteren Kredittranchen ausgezahlt werden, muss die griechische Regierung ihren Haushalt bis zum Jahr 2014 um insgesamt 52,1 Mrd. Euro konsolidieren. Das entspricht etwa einem Viertel der Wirtschaftsleistung von 2009. Im Jahr 2010 hat die Regierung bereits Konsolidierungsmaßnahmen von 18 Mrd. Euro bzw. 7,7 % des BIP durchgeführt. Trotz dieser harten Konsolidierung reißt Griechenland ein Defizitziel nach dem anderen. Das liegt allerdings nicht am geringen Sparwillen der Regierung, sondern daran, dass die Troika bei der Erarbeitung der Defizitziele die negativen Wirkungen der Sparprogramme auf das Wachstum deutlich unterschätzt hat: Die griechische Wirtschaft ist im dritten Jahr einer schweren Rezession und ein Ende ist nicht abzusehen. Ist Griechenland damit insolvent?
Nein, denn wie die Simulationen dieses Reports zeigen, wäre es unter plausiblen Zins- und Wachstumsannahmen möglich, den griechischen Haushalt wachstumsschonend zu konsolidieren. Würde die Troika einen weniger harten Defizitabbau verlangen und die Konsolidierungsmaßnahmen strecken, könnte die griechische Schuldenstandsquote schon ab 2017 sinken und im Jahr 2030 selbst unter vorsichtigen Wachstumsannahmen 120 % unterschreiten. Würde das Wachstum der griechischen Wirtschaft zusätzlich durch Investitionsprogramme und eine expansivere Wirtschaftspolitik der anderen Euroraumländer gestützt, könnte die Schuldenstandsquote 2030 sogar auf unter 80 % sinken.

Quelle

Horn, Gustav A.; Lindner, Fabian; Niechoj, Torsten; Truger, Achim; Will, Henner: Voraussetzungen einer erfolgreichen Konsolidierung Griechenlands
IMK Report, Düsseldorf, 19 Seiten

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