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Policy Brief

Schriftliche Stellungnahme des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung in der Hans-Böckler-Stiftung zur öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages am 26. November 2012: "zur Verbesserung der steuerlichen Förderung der privaten Altersvorsorge (Altersvorsorgegesetz)" - BT-Drucksache 17/10818

The parliamentary factions of the ruling CDU/CSU and FDP have submitted a draft law on "the improvement of fiscal incentives for private pension plans (Altersvorsorgegesetz)". The law aims at improving the tax deductibility of private pension schemes as well as consumer protection. If the subsidisation of private pension schemes is continued, consumer protection urgently needs to be enhanced. However, the IMK is critical of the draft law, because the institute argues that the partial introduction of a funded pension system in the early 2000s was a mistake. As a consequence of the reforms the pension level has been deliberately reduced by more than necessary from a purely demographic point of view. Thus, private pension schemes are to partly replace rather than complement public pensions. For future pensioners this means no improvement as yields are generally lower for the new "Riester pension" products than they are in the public pension system. At the same time costs are high and employers do not pay any share of the contributions. Instead of partial improvements a fundamental change of course is necessary: the subsidisation of private pension schemes should be phased out and the public pension system should be strengthened instead.

Die Fraktionen der Regierungsparteien haben den Entwurf eines Gesetzes "zur Verbesserung der steuerlichen Förderung der privaten Altersvorsorge (Altersvorsorgegesetz)" eingebracht. Damit sollen die Förderung der privaten Altersvorsorge sowie der Verbraucherschutz in diesem Bereich verbessert werden. Hält man an der Förderung der privaten Alterssicherung fest, so muss auch der Verbraucherschutz hier dringend gestärkt werden. Das IMK steht dem Gesetzesvorhaben jedoch kritisch gegenüber, weil das Institut die Auffassung vertritt, dass der Teilumstieg auf eine Kapitalgedeckte Alterssicherung ein Fehler war. Durch die Reformen wird das Rentenniveau bewusst stärker abgesenkt als dies allein durch die Demographie gerechtfertigt wäre. Die private Altersvorsorge soll damit die gesetzliche Rente nicht ergänzen, sondern teilweise ersetzen. Für die Versicherten bringt dies keine Verbesserung, weil die Renditen bei neueren Riester-Produkten in der Regel niedriger sind als in der gesetzlichen Rentenversicherung. Gleichzeitig sind die Kosten hoch und die Versicherten müssen die Beiträge ohne Beteiligung der Arbeitgeber aufbringen. Anstelle partieller Nachbesserungen wäre daher eine grundsätzliche Kurskorrektur nötig: die Förderung der privaten Altersvorsorge sollte auslaufen. Stattdessen muss die gesetzliche Rente gestärkt werden.

Quelle

Rietzler, Katja: "zur Verbesserung der steuerlichen Förderung der privaten Altersvorsorge (Altersvorsorgegesetz)" - BT-Drucksache 17/10818
IMK Policy Brief, Düsseldorf, 5 Seiten

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