Working Paper

A sectoral perspective: Income distribution and current account

We analyse the link between income distribution and the current account through a descriptive analysis for the G7 countries and a series of panel estimations for the G7 countries and a larger sample of 20 countries for the period 1972-2007. We find that, firstly, rising personal inequality leads to a decrease of household net lending and the current account, ceteris paribus. The effect is strong for top household income shares, but much weaker for the Gini coefficient of household income. This finding is consistent with consumption externalities resulting from upward-looking status comparisons. Secondly, an increase in the corporate financial balance leads to an increase in the current account, i.e., consumers do not fully 'pierce the corporate veil'. There is also tentative evidence that the corporate net lending and the current account increase as a result of a decline in the share of wages in value added. The joint effects of changes in personal and functional income distribution contribute to a significant degree to explaining the global current account imbalances prior to the Great Recession.

Wir untersuchen den Zusammenhang zwischen funktionaler und personeller Einkommensverteilung einerseits und Leistungsbilanzsalden andererseits auf Basis einer deskriptiven Analyse für die G7 Länder und einer Reihe von panelökonometrischen Schätzungen für insgesamt 20 Länder für den Zeitraum 1972-2007. Es zeigt sich erstens, dass steigende personelle Ungleichheit ceteris paribus mit einem Rückgang des Finanzierungssaldos der privaten Haushalte und der Leistungsbilanz einhergeht. Dieser Effekt ist stark für Topeinkommensquoten, aber deutlich schwächer für den Gini Koeffizienten. Dieses Ergebnis kann mit Konsumexternalitäten durch aufwärtsgerichtete Statusvergleiche erklärt werden. Zweitens führt ein Anstieg des Finanzierungssaldos des Unternehmenssektors zu einem Anstieg der Leistungsbilanz, d.h. der Unternehmensschleier (corporate veil) beeinflusst das Sparverhalten der privaten Haushalte. Zudem findet sich eine gewisse Evidenz für einen negativen Zusammenhang zwischen der Lohnquote und dem Leistungsbilanzsaldo. Die gemeinsamen Effekte der funktionalen und personellen Einkommensverteilung erklären einen Großteil der globalen außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte im Vorfeld der Großen Rezession ab 2008.