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Working Paper

: Historische Preissteigerungen in Deutschland, niedrige Inflation in der Schweiz: Die Rolle von Regulierung

Als Folge der massiven Preisschocks 2021 und 2022 schnellte die HVPI-Rate in Deutschland teilweise auf über 11 %, überschritt in der Schweiz aber nur kurzzeitig 3 %. Entscheidend war, dass die Energiepreise in der Spitze in Deutschland 5,3 Prozentpunkte zur Inflation beitrugen (Oktober 2022) verglichen mit 1,5 Prozentpunkten in der Schweiz (Juni 2022) und weitgefasste Nahrungsmittel 3,1 Prozentpunkte verglichen mit 0,8 Prozentpunkten (März 2023). Dieser Beitrag untersucht die Rolle struktureller Unterschiede beim Durchwirken der internationalen Preisschocks auf die inländische Inflation. Von Bedeutung sind dabei erstens regulatorische Unterschiede und der ausgeprägte Protektionismus des Agrarsektors in der Schweiz. Ein zweiter Faktor sind unterschiedliche Warenkorbstrukturen. Eingriffe des Staates in die Preisbildung sowie Veränderungen indirekter Steuern und Abgaben begründen drittens, warum die Inflationsunterschiede nicht noch ausgeprägter ausfielen und warum die Strompreise in der Schweiz trotz der Bedeutung der Wasserkraft letztlich ähnlich stark anzogen wie in Deutschland. Demgegenüber dürfte die geldpolitische Reaktion bestenfalls eine untergeordnete Rolle gespielt haben, auch wenn die deutlichere Abwertung des Euro die externen Preisschocks verstärkt hat.

Stichworte: Preissteigerungen, HVPI, Inflation, Schweiz, Deutschland, Preisschock, Energiepreise

Quelle

Dullien, Sebastian; Gallusser, David; Tober, Silke: Historische Preissteigerungen in Deutschland, niedrige Inflation in der Schweiz: Die Rolle von Regulierung
IMK Working Paper, Düsseldorf, 24 Seiten

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