Lehren aus dem Neuen Magischen Viereck: Nachhaltigkeit der Wirtschaftspolitik - Stagnation statt Transformation
Die Studie analysiert die wirtschaftspolitische Nachhaltigkeit Deutschlands seit 2020 anhand des Neuen Magischen Vierecks (NMV), das vier Zielbereiche umfasst: materieller Wohlstand, nachhaltige Staatsfinanzen, soziale und ökologische Nachhaltigkeit. Die Corona- und Energiepreiskrisen führten zu Stagnation statt Transformation. Nur vereinzelt wurden Ziele erreicht: Während die Beschäftigungsquote stabil blieb und der Leistungsbilanzsaldo seit 2022 unter dem Grenzwert liegt, stagnierten BIP und Konsum pro Kopf. Die Inflation überschritt teils deutlich das Ziel. Die Staatsfinanzen litten unter hohen Defiziten und zu geringen Nettoinvestitionen. Im sozialen Bereich wurden alle Ziele verfehlt, trotz leicht rückläufiger Armutsquote und gesunkenem Gender Pay Gap. Ökologisch wurden die Treibhausgasziele formal erreicht, allerdings primär durch temporäre Kriseneffekte. Andere Umweltziele wie der Ausbau der Erneuerbaren oder der Erhalt der Biodiversität blieben unerreicht. Insgesamt zeigt sich eine unzureichende Transformation, die strukturelle Reformen und gezielte Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Klimaschutz erfordert.
Stichworte: Nachhaltigkeit, Wirtschaftspolitik Deutschland, Neues Magisches Viereck, BIP pro Kopf, Inflation, Staatsfinanzen, Schuldenquote, Investitionen, Armutsrisiko, Gender Pay Gap, Bildungsarmut, Erneuerbare Energien, Treibhausgasemissionen, Klimaschutzgesetz, Schuldenbremse Reform, Artenvielfalt, Vogelindex, soziale Gerechtigkeit, Dekarbonisierung, Polykrise
Quelle
Lindner, Fabian; Tiefensee, Anita (2025):
Nachhaltigkeit der Wirtschaftspolitik - Stagnation statt Transformation - Lehren aus dem Neuen Magischen Viereck
IMK Study Nr. 99, 28 Seiten